< Previous10 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie WANN KANN EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG MIT EIGENFETT NICHT DURCHGEFÜHRT WERDEN? Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Diabetes, müssen medikamentös gut und stabil eingestellt sein, wenn sie vorhaben, eine Liposuktion vornehmen zu lassen. So kann Bluthochdruck das Blutungsrisiko erhöhen, Diabetes erhöht das Infektionsrisiko. Es dürfen auch keine schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa eine koronare Herzkrankheit, oder schwere Leber- und Nierenerkrankungen vorliegen. Sollten Sie Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, ist je nach zu Grunde liegender Erkrankung eine Abklärung zusammen mit dem Hausarzt oder Internisten nötig, ob die Medikamente abgesetzt werden können und ein Eingriff vertretbar ist. Liegen akute entzündliche Erkrankungen der Haut im Operationsgebiet, oder bestimmte chronische Hauterkrankungen vor, ist von einer Operation abzuraten. Auch wer Kortison einnehmen muss, eignet sich nicht als Patient. Die Haut ist zu dünn und verfügt nicht über die notwendige Elastizität, die bei einem solchen Eingriff sehr wichtig ist, um diesen ohne Komplikationen zu überstehen. Eine Brustvergrößerung mit Eigenfett eignet sich weiters nicht optimal für Raucherinnen. Rauchen hat einen sehr negativen Einfluss auf die Wundheilung. Außerdem können die Durchblutungsstörungen, an denen Raucher meist leiden, dazu führen, dass die eingebrachten Fettzellen nicht optimal vom Körper angenommen werden. Frauen, die eine ganz drastische Brustvergrößerung wünschen, sind nach wie vor mit Silikon- Implantaten besser beraten. Denn hier ist das Ergebnis leichter (mit Hilfe der Form und Größe der Implantate) planbar und vorhersehbar. Weiters variiert die Einheilungsrate bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett von Patientin zu Patientin. Eigenfett, das nicht vom Körper angenommen wird, findet keinen Anschluss an das Gefäßsystem und wird abtransportiert. 11 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Mehrere Sitzungen sind hier zwar möglich, wie viel von dem transplantierten Fett jedoch tatsächlich „überlebt“ kann nicht verlässlich vorausgesagt werden. Außerdem ist eine Formung der Brust bei einer Brustvergrößerung durch Eigenfett nicht im selben Maße möglich, wie bei der Brustvergrößerung mit Implantaten. Mit Implantaten lässt sich leichter festlegen, welche Form die Brust nach der Vergrößerung haben soll. Ebenfalls nicht geeignet ist die Brustvergrößerung durch Eigenfett für sehr schlanke Frauen, die eine deutliche Vergrößerung der Brust wünschen. Wenn nicht genügend Fettdepots zur Absaugung vorhanden sind, kann auch keine deutliche Brustvergrößerung erzielt werden. Dies ist alleine schon deshalb so, weil ein gewisser Anteil der transferierten Fettzellen vom Körper wieder abgebaut wird. Daher muss eine gewisse Menge an Fett bei der Patientin vorhanden sein, um schöne Ergebnisse erzielen zu können. WIE WIRD EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG MIT EIGENFETT DURCHGEFÜHRT? Ähnlich wie bei einer Fettabsaugung, wird beim Lipofilling Fettgewebe an einer zuvor gemeinsam mit dem Operateur festgelegten Körperstelle entnommen, die genügend Fettdepots zur Aufbereitung und Einspritzung bereithält. Die Stelle wird abhängig von der benötigten Menge und der subjektiv empfundenen Problemzone der Patientin gewählt. Zunächst wird durch den Operateur eine spezielle Liposuktionslösung zum Aufweichen des Fettgewebes infiltriert. Durch eine spezielle neue Technik mit vibrierenden Microkanülen kann besonders schonend gearbeitet werden. Diese Lösung lockert das Gewebe auf und die Fettzellen werden angereichert, lösen sich somit vom Gewebe und können dann leichter abgesaugt werden. 12 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ist durch die Absaugung genügend Fettgewebe gewonnen worden, wird es dann speziell aufbereitet, damit es für die Einbringung verwendet werden kann. Dafür werden die Fettgewebsproben in einer elektrischen Zentrifuge für wenige Minuten behandelt und zerstörte Zellen, oder Blutreste entfernt. Mittels spezieller Kanülen, die im Durchmesser meist kleiner als 1 mm sind, werden dann die aufbereiteten Fettzellen in die Brust eingebracht. Diese Einbringung erfolgt sehr vorsichtig und schichtweise formend. Diese schichtweise Einbringung sorgt dafür, dass die transplantierten Fettzellen gut durchblutet werden und somit optimal einheilen können. Leider kann pro Sitzung nur eine bestimmte Menge an Fett transferiert werden. Außerdem variiert die Einheilungsrate beim Eigenfett-Transfer je nach Patientin sehr stark. Nicht alle Fettzellen, die an ihrer neuen Stelle eingebracht werden, heilen dort auch optimal ein. Finden die Zellen keinen Anschluss an das Gefäßsystem, werden sie vom Körper abtransportiert. Deshalb ist es bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett manchmal notwendig, das Ergebnis in einer zweiten Sitzung zu optimieren. Eingeheiltes Fett hingegen wird nicht mehr vom Körper abgebaut und hält somit ein Leben lang. NARKOSE Die Narkose findet grundsätzlich in Dämmerschlaf, oder Vollnarkose statt, kleinere Mengen an Fett können auch in örtlicher Betäubung abgesaugt werden.13 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie INFILTRATION Um (in kleineren Regionen) eine Absaugung ohne Vollnarkose durchführen zu können, muss dem Infiltrat Ringerlösung, Lokalanästhetikum und Adrenalin (zur Gefäßverengung) beigemengt werden. Diese Substanzen haben aber jeweils andere Nebenwirkungen und somit kann die Mischung nicht unbegrenzt in den Körper gepumpt werden. ERGEBNISSE Das eingebrachte Fettgewebe muss in der Brust einwachsen und mit Blut und Nährstoffen versorgt werden. Der Erfolg ist von dieser Einwachsrate abhängig. Das Fett, das gut einwächst, bleibt jedoch dauerhaft an seiner Stelle und wird vom Körper nicht mehr abgebaut. Die Methode, kleinere Mengen an Fett in möglichst viele Gewebsschichten einzubringen, sorgt dafür, dass so viele Fettzellen wie möglich gut angenommen werden und ein dauerhafter und natürlicher Effekt entsteht. Im Allgemeinen sind die Langzeitergebnisse einer Brustvergrößerung durch Eigenfett ausgezeichnet. Wenn das Ergebnis jedoch nicht den Vorstellungen entspricht, kann eine Wiederholung jederzeit erfolgen.14 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie WAS MUSS ICH VOR DER OPERATION BEACHTEN? Auch bei ambulanten Fettabsaugungen, wie sie beim Lipofilling meist üblich sind, sind vor dem Eingriff folgende Untersuchungen zu erledigen: Bitte beachten Sie, dass Sie zum Zeitpunkt der Operation gesund sein müssen. Es dürfen KEINE akuten Infektionen (z.B. Grippe, Fieber, Angina, Fieberblasen etc.) oder akute Erkrankungen vorliegen. Weiters sollten für 7-10 Tage vor und nach der Operation keine Medikamente eingenommen werden, die Aspirin enthalten (Aspirin, Aspirin+C, Thomapyrin, Influbene,...), da diese Mittel die Blutgerinnung negativ beinflussen. Das gleiche gilt für pflanzliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, da auch diese die Blutgerinnung beeinträchtigen können. Sprechen Sie gegebenenfalls bereits bei der Terminvereinbarung mit uns darüber. Ansonsten MUSS die Operation abgesetzt und der Termin verschoben werden. Es geht um Ihre Sicherheit! Meiden Sie in dieser Zeit auch übermäßigen Alkoholkonsum. Am Tag vor der Operation sollten keine schwer verdaulichen (fetthaltigen) Nahrungsmittel Blutbefunde, Blutgerinnung, Leberwerte und Nierenwerte, HIV und Hepatitis Operationsfreigabe durch Allgemeinmediziner oder Internisten.15 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie gegessen werden, wenn die diese in Allgemeinnarkose durchgeführt wird. Findet die Operation am Morgen oder vormittags statt, darf nach dem Aufwachen in der Früh weder getrunken noch gegessen werden. Wird die Operation hingegen am Nachmittag durchgeführt, ist ein leichtes Frühstück erlaubt und wird von uns sogar empfohlen, da es möglicher Nervosität vorbeugen kann. Mindestens 6 Stunden vor dem geplanten Operationstermin dürfen Sie jedoch weder trinken, noch essen. Wird der Eingriff in lokaler Betäubung durchgeführt, können Sie vorher leichte Kost zu sich nehmen. Auch klare Flüssigkeiten wie Wasser oder Tee können eingenommen werden. Alkoholkonsum ist am Operationstag strikt verboten. Auch der Zigarettenkonsum sollte vermieden werden, da das Nikotin gefäßverengend wirkt und so die Wundheilung stören kann. Aus diesem Grund empfehlen wir, dringend 6 Wochen vor und 6 Wochen nach der Operation nicht zu Rauchen. Allerdings muss auch hier nochmals betont werden, dass Raucher aufgrund der Durchblutungsstörungen generell nicht optimal für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett geeignet sind. Ist die Durchblutung gestört, finden viele Fettzellen keinen Anschluss an das Gefäßsystem und werden in weiterer Folge wieder vom Körper abgebaut.16 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie WAS MUSS ICH NACH DER OPERATION BEACHTEN? Unmittelbar nach dem Eingriff verspüren Sie im Bereich der Fettabsaugung vielleicht Schmerzen, Brennen, haben Schwellungen, leichte Blutungen und kurzzeitiges Taubheitsgefühl, dies ist bis zu einem gewissen Grad aber „normal“ und sollte Sie nicht beunruhigen. Für die ersten Tage nach der Operation empfehlen wir auf jeden Fall körperliche Schonung. Hören Sie auf Ihren Körper! Und wenn es einmal nicht so schnell geht, wie man es sich wünscht, hilft oft ein altes Hausmittel: ein wenig Geduld. Der Heilungsprozess geht nur schrittweise voran. Um den Heilungsprozess in den abgesaugten Regionen optimal unterstützen zu können, sollte hier eine spezielle Kompressionswäsche getragen werden. Strapaziöse Aktivitäten sollten Sie auf jeden Fall einen Monat lang vermeiden. Der Großteil der Schwellungen und Ergüsse verschwindet in der Regel innerhalb der ersten drei Wochen, einiges bleibt möglicherweise bis zu 3 Monaten, oder länger. Nachkontrollen bei Ihrem plastischen Chirurgen sollten auf jeden Fall regelmäßig erfolgen, um den Heilungsprozess gut verfolgen zu können. Auch in der Zeit, in der das System nicht angelegt wird, sollte ein gut sitzender Sport-BH getragen werden, damit die Brust soweit entlastet wird, dass sie sich wieder völlig von der Unterspritzung erholen kann. Hier soll jedoch kein Druck auf die Brust ausgeübt werden, wie es bei einer Kompression der Fall ist. Sie soll nur durch einen gut sitzenden BH optimal beim Heilungsprozess unterstützt werden.17 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie WANN DARF ICH WIEDER DUSCHEN? WANN KANN ICH WIEDER IN DIE SONNE/INS SOLARIUM GEHEN? Nach der Brustvergrößerung durch Eigenfett darf schon bereits am 2. Tag nach der Operation geduscht werden. Nach der Operation werden Narbenpflaster angebracht, lassen Sie diese auf jeden Fall beim Duschen noch oben. Es sollte weiters darauf geachtet werden, dass nicht allzu heiß geduscht wird, um das Risiko einer Schwellung zu vermeiden. Generell ist von zu intensiver Hitze nach einer Operation abzuraten. Die Wärme sorgt dafür, dass es eher zu einer Schwellungserhöhung im Operationsbereich kommen kann, was wiederum sehr unangenehm ist. Während der ersten Zeit nach der Brustvergrößerung mit Eigenfett (ca. 3- 4 Wochen) sollte also auf übermäßige Hitze verzichtet werden, um den Heilungsprozess nicht in die Länge zu ziehen. Solarium und intensive Sonnenbestrahlung können in der ersten Phase nach einer Operation generell zu bräunlichen Verfärbungen der Haut und Narben führen, die gelegentlich dauerhaft sein können. Aus diesem Grund empfehlen wir, in den ersten 3 Monaten nach der Operation auf Solarium und Sonnenbäder zu verzichten. Anschließend sollte für ein Jahr ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (sun blocker) für die Narben verwendet werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl der richtigen Produkte. WANN DARF ICH WIEDER SPORT TREIBEN? Auf Sport sollten Sie mindestens 6 Wochen lang verzichten. Die Brust sollte so gut wie möglich „ruhig gestellt“ werden und ein gut sitzender Sport-BH angelegt werden. 18 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie GIBT ES RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN, DIE AUFTRETEN KÖNNEN? BLUTERGÜSSE UND NACHBLUTUNGEN (HÄMATOM) TAUBHEITSGEFÜHLE IM BEREICH DER FETTABSAUGUNG DELLENBILDUNG Blutergüsse (Blaue Flecken) sind relativ häufig, bilden sich aber innerhalb von drei bis vier Wochen zurück. Gelegentlich treten auch flächenhafte Nachblutungen auch mehrere Tage nach der Operation auf, die sich aber meist nach 3-4 Wochen rückbilden. Auch wenn zur Fettabsaugung eine sehr schonende Methode angewandt wird, kann es natürlich im Operationsbereich zur Schädigung von Hautnerven kommen. Innerhalb weniger Wochen, manchmal Monate, bilden sich diese Taubheitsgefühle aber zurück. Im Bereich der Fettabsaugung können Unebenheiten in der Hautkontur (Dellenbildung) entstehen. In Ausnahmefällen ist eine weitere Operation notwendig. Um diese Dellenbildung zu vermeiden, wird jedoch nach der Absaugung eine Kompressionswäsche getragen. Sport würde die Brust in dieser Phase zu stark beanspruchen und die optimale Einheilung der Fettzellen beeinträchtigen. 19 Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ordination für Plastische und Ästhetische Chirurgie SEROME BAKTERIELLE INFEKTION KOMPLIKATIONEN BEI DER NARBENBILDUNG ALLERGIEN Die vermehrte Bildung und Ansammlung von Wundflüssigkeit (Blutflüssigkeit ohne Blutzellen = Plasma) fließt meist selbst durch die genähten Hautschnitte ab. In seltenen Fällen muss die Flüssigkeit durch Punktuation zum Abfluss gebracht werden. Auch die Fettabsaugung ist aufgrund der Verwendung von Fremdkörpern prädestiniert für eine bakterielle Infektion, deshalb ist bei dieser Operation ambulant auch Vorsicht geboten. Der antibiotischen Wirkung des Lokalanästhetikums sind Grenzen gesetzt. Sehr selten kann es zu Hautrötungen, Schmerzen, Überwärmung und Gewebeuntergang (Nekrose) kommen. Äußere, aber auch innere Narben können bei entsprechender Veranlagung dick, wulstig und sogar schmerzhaft werden. Die äußeren Narben können meist gut durch Einspritzungen und Auflagen therapiert werden, wobei es bei den inneren Narben zu bleibenden Gewebsverhärtungen und dadurch zu Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche kommen kann. Bei Allergie oder Überempfindlichkeit (auf Medikamente zur örtlichen Betäubung, Desinfektionsmittel, Latex,...) können vorübergehend Schwellung, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Schwindel oder Erbrechen und ähnliche leichtere Reaktionen auftreten. Next >